Aktie: Hensoldt – ISIN: DE000HAG0005 – Analysedatum: 16.02.2022

Der Eurofighter 1-3 wird durch die Entwicklungsstufe Quadriga ersetzt. Hensoldt ist beteiligt. Bildquelle: Bundeswehr

Der Sensorspezialist Hensoldt aus Ottobrunn (Bayern) legt am 23.02.2022 seine vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Ebenfalls am 23.02.2022 findet in Taufkirchen die Jahrespressekonferenz statt.

Ich habe die Hensoldt Aktie am 17.11.2021 hier vorgestellt (zum Artikel)

Seit meiner Vorstellung stieg der Kurs um rund 30% auf derzeit 12,40 Euro. Die Hensoldt Aktie ist ein „Paradoxum“ denn sowohl Leonardo zahlte 23 Euro je Aktie für ein Übernahmepaket von rund 606 Millionen Euro als auch die Bundesregierung, die ein Aktienpaket zum Durchschnittspreis von 17,07 Euro je Aktie erworben hat.

Der aktuelle Aktienkurs liegt weit unter den Preisen, die die beiden Ankeraktionäre bezahlt haben! Da ich die Aktie selbst im Depot habe möchte ich nochmals kurs die Fakten offen legen, bevor die Zahlen für 2021 auf den Tisch gelegt werden.

Nochmals zu den letzten Quartalszahlen von Hensoldt

Werfen wir nochmals einen Blick auf die Zahlen Q3/2021. Der Auftraseingang befindet sich auf Rekorniveau! Insgesamt sind Aufträge von 5,62 MRD Euro abzuarbeiten. Ein Plus von 56,6% gegenüber den 31.12.2020.

Das verdeutlicht, dass Hensoldts Produkte stark nachgefragt werden. Im Bereich Sensors bekam Hensoldt Aufträge für den Eurofighter Quadriga. Die Generation 4 löst die vorherigen Tranchen 1 – 3 ab. Zudem verbuchte Hensoldt Aufträge der Bundesregierung für die Lieferung von Radaren zur Luftraumüberwachung sowie der Modernisierung der F-124 Fregatten.

Aus Norwegen kam ein größerer Auftrag für die deutsch-norwegischen U-Boote U212 CD zur Bestückung mit Optitroniklösungen.

Ausblick aus dem Finanzbericht Q3/2021. Quelle Hensoldt

Aktuelle Kennzahlen der Hensoldt Aktie

Hensoldt Schätzungen Umsatz, Gewinn und Dividende bis 2024. Quelle: Consorsbank

Boing wirbt für Hensoldt

Quelle: BR24

Wie der Bayerische Rundfunk am 14.01.2022 berichtete, wirbt Boeing derzeit für deutsche Partner in Sachen Tornado-Jets. Ein neuartiger Jammer soll gegnerische Radare zerstören. Branchenintern munkelt man, dass der Auftrag gut zu Hensoldt passen würde. (Link zum Artikel)

Hensoldt beteiligt sich beim Projekt Essor Mids

Die Zeitschrift „Europäische Sicherheit und Technik“ berichtete am 14.02.2022, dass sich Hensoldt im Rahmen des ESSOR-Programms bei der Entwicklung von taktischen Datenverbindungen einbringt. Hensoldt ist genau hierauf spezialisiert und wird maßgeblich bei der Entwicklung des Fighter-Terminals beteiligt sein.

ESSOR MIDS ist ein Programm, welches den Weg für eine langfristige strukturierte Zusammenarbeit zur Entwicklung gemeinsamer Technologien für europäische militärische softwaredefinierte Funksysteme ebnet.

Hensoldt kauft großes Areal und möchte Betrieb erweitern

Hensoldt plant Bau eine neuen Werkes. Quelle: swr.de

Wie die Zeitschrift Heidenheimer Zeitung berichtete, erwarb Hensoldt ein Areal zum Bau eines neuen Werkes. Am Standort Oberkochen (Baden Würtemberg) werden ca. 500 Mitarbeiter beschäftigt.

Hensoldt möchte im Rahmen einer Konsolidierung der Verteidigungsindustrie voran gehen

Die Börsenzeitung berichtete erst am 04.02.2022, dass Hensoldt für eine Konsolidierung im Verrteidigungssektor wirbt. Dies würde dem Unternehmen natürlich zugute kommen, denn staatliche Aufträge würden auf die Übriggebliebenen verteilt. Weiterhin wird sich Europa in Sachen Verteidigung wege von Insellösungen einzelner Staaten bewegen müssen. Vielmehr ist ein gemeinsamer Aufbau strategischer Verteidigungsziele vonnöten.

Entwicklung des MRS1000I – friendly fire von Bedrohung unterscheiden

Der MSR1000I ist ein Monopuls-Sekundärradar mit kleinen Abmessungen und geringem Gewicht, das mit dem fortschrittlichen IFF Mode 5-Standard ausgestattet ist. Hensoldt stellte das Gerät kürzlich vor. Mithilfe des Sensors lässt sich „friendly fire“ von echten Bedrohungen unterscheiden.

Das MSR1000I wurde für eine Vielzahl von Betriebsanforderungen für militärische Luftüberwachungsanwendungen entwickelt. MSR1000I ist ein leichtes Abfragegerät für Anwendungen mit sehr kurzer Reichweite (von Menschen tragbar) bis hin zu Fahrzeugen mit kurzer Reichweite. Es ist in der Lage, Modus 4/5, Level 1 und Level 2, zur Freund-Feind-Identifikation und zur Flugverkehrskontrollmodus-S-Radaranwendung einzusetzen. MSR1000I kann je nach Antenne eine Reichweite von 1 km bis 100 km erreichen.

Neuer Auftrag zusammen mit Leonardo

Deutschlands neuestes Eurofighter-Flugzeug von Airbus wird über Luft-Boden-Angriffsfähigkeiten und ein neues, elektronisches Radar verfügen. Quelle: Startmag. Ein neuer Deal mit Hensoldt bringt Italiens Leonardo mitten in neue Radarentwicklungen. Quelle: Defensenews

Die Beteiligung von Leonardo an Hensoldt könnte die beiden zukünftigen europäischen Kampfflugzeuge Tempest und FCAS interoperabler machen. Hensoldt ist dazu bestimmt, eine Rolle in der Elektronik an Bord des deutsch-französischen Kampfflugzeugprojekts FCAS der sechsten Generation zu übernehmen, betont DefenseNews.

Man spricht von einem Auftragsvolumen von ca. 600 Mio Euro.

Eurofighter Radar. Quelle: Hensoldt

Was wird in Foren über Hensoldt besprochen?

In der Summe spricht man von Hensoldt in den Foren darüber, dass das Unternehmen noch nicht profitabel ist. Was nützen Milliardenaufträge wenn unter dem Strich nichts dabei übrigt bleibt.

Einige User merken an, dass der Börsengang Geld gekostet hat, nun aber die Kostenlage besser sein könnte.

Hensoldt muss erst eine längere Dividendenkontinuität beweisen merkte ein Nutzer an.

Ein Nutzer ist überrascht, dass sich der Aktienkurs von Hensoldt seit Wochen und Monaten in die falsche Richtung entwickelt.
Aus seiner Sicht gab es in den letzten Jahren nie mehr Rüstungsbedarf als aktuell (aus gegebenem Anlass) und was macht die Aktie eines Rüstungsunternehmens? Sie geht baden…

Aktuelle Aktionärsstruktur

Bei der Aktionärsstruktur hat sich in den letzten Wochen nichts getan. Sowohl die Bundesregierung als auch Leonardo halten jeweils 25,1% der Hensoldt-Aktien. Drittgrößter Aktionär ist die Beteiligungsgesellschaft KKR.

Aktuelle Aktionärsstruktur Hensoldt. Quelle: Marketscreener vom 16.02.2022

Hensoldt Analystenschätzungen vom 13.02.2022

Aktuell schätzen die Aktie von Hensoldt 4 Analysten ein. Drei davon voten für einen Kauf. Ein Analyst – und zwar die Bank JP Morgan – rät zum halten. Doch auch JP Morgan visiert ein Kursziel von 15 Euro an, was deutlich oberhalb des jetzigen Aktienkurses angesiedelt ist.

Die letzte Einstufung der Aktie sprach Kepler Cheuvreux am 17.12.2021 mit Kursziel 17,70 Euro aus.

Das mittlere Kursziel liegt demnach bei 16,60 Euro. Stand: 13.02.2022 Factset


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Hensoldt Chart

Fazit

Ich habe selten so viel Zeit mit einer Aktie verbracht wie mit der von #Hensoldt. Allerdings ist die Berichterstattung über Hensoldt sehr dünn. News sind rar und man kann nur die weitere Entwicklung des Unternehmens beobachten, indem man die Quartalsabschlüsse studiert. Genau das werde ich wieder am 23.02.2022 tun. Hensoldt ist bislang nicht profitabel, was aber für ein neu gegründetes Unternehmen keine Seltenheit ist. Der Börsengang im September 2020 hat dem Unternehmen Geld gekostet. Bislang hindert mich noch meine eigene Unsicherheit daran, eine große Aktienposition zu kaufen. Es ist weder klar ob es eine Dividendenkontinuität gibt, noch wie sich die Margen in den Folgequartalen entwickeln (Stichwort Rohstoffpreise!). Auch wenn der Auftragsbestand sehr hoch ist, ist das kein Garant dafür, dass man mit diesen Aufträgen ordentlich Geld verdient. So bleibe ich erstmal an der Aktie dran. Im Newsletter kommentiere ich auch die nächsten Quartalszahlen von Hensoldt. Jetzt anmelden!


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Haftungsausschluss beachten. Keine Anlageberatung, keine Garantie für Richtigkeit. Ich halte eine Position dieser Aktie.

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